Dienstag, 21. Februar 2017

Township Tour und Abschied nehmen...

Es musste leider so kommen: unsere letzte Nacht in Kapstadt, unser letzter Tag im Urlaub - Abschied nehmen stand auf der Tagesordnung. Doch auch für den letzten Tag hatten wir einen Programmpunkt: wir folgten der Empfehlung von Beate und strichen eine Tour nach Robben Island und nahmen stattdessen an einer Township Tour teil, aus ihrer Sicht wesentlich interessanter und authentischer.

Unser letzter Tag im Acorn House

Übrigens: Handgeschriebener Brief auf jedem Zimmer

Nach dem Frühstück wurden wir direkt abgeholt und von unserem Fahrer MC nach Langa gefahren, dem wohlgemerkt ältesten Township von Kapstadt und Südafrika. Vorort nahm uns unser Guide Mike in Empfang. So um die 2,5h führte er uns durch das arme Viertel: vorbei an einem Museum, das an die Vergangenheit von Langa erinnert, einem Kulturzentrum aber auch durch die Straßen, Häuser, Wohnungen und auch die Blechhütten. Das, wo wir 2,5 Wochen zuvor immer nur vorbeifuhren und uns fragten, was da wohl abginge, besuchten wir nun zu Fuß und konnten uns ein Bild machen.

 Handwerkliche Kunst

 Im Atelier

 Geschichte über Langa

 Ein Schild von damals mit Hintergründen von Mike

 Viel los gewesen

 Mitten in der Wohnsiedlung

 Hier leere Straßen

 Security bewacht eine Baustelle und Bauarbeiter

 In einer Blechhütte

 Ein aufbewahrter Zeitungsbericht aus 2010 (Jahr der WM in Südafrika)

 Viele kleine Geschäfte in Containern

Die Menschen dort sind nicht alle arm, es sind aber kleine Communities bzw. kleine Städte innerhalb von Städten mit eigenen Schulen, Supermärkten, Tankstellen und was man so braucht. Es gibt aber keine weißen und für die einfachsten Betten zahlt man nur 20 Rand pro Monat (nicht mal 1,5€). Es wurden auch viele neue Häuser gebaut und es ist vielleicht ganz so schlimm wie man es sich vorstellt - dennoch wird es noch Jahrzehnte dauern, bis dort ein Jedermann menschenwürdig wohnen und leben kann.

Sichtlich beeindruckt ging es dann um 13 Uhr zurück zur Unterkunft. Die letzten Rechnungen wurden beglichen, das Auto beladen und wir verabschiedeten uns von der Unterkunft. Gegenüber genossen wir noch einen Snack in der Sonne und machten uns später auf zum Flughafen. Das Auto abgegeben, das Gepäck aufgegeben und noch die letzten Flaschen Wein und Souvenirs wurden in den Shops im Flughafen gekauft.

 Unser letztes Black Label (Bier wohl gemerkt)

 
Traurig bei der Abgabe unseres Autos

Ein paar Zahlen


Abflug: 18:30 Uhr zurück nach Deutschland von Kapstadt nach Frankfurt mit der LH577. Der Flug verlief entspannt, wenig geschlafen, viele Filme geguckt und der übliche Economy Service verhinderte, dass die Stimmung zu gut werden würde :-) Wir hatten aber alle gute Plätze.

 Lufthansa Schalter

 Unser A340-300 (DAIFD) - die "Gießen"

 Vorfreude - 12h Flug...

 Unsere Route: nicht ganz so direkt

Und noch mehr Vorfreude auf das Wetter zuhause, nach zuvor 30 Grad in Südafrika

Sichtlich müde und etwas traurig sind wir am Dienstagmorgen, am 14.02, wieder in Deutschland angekommen. Ein traumhafter Urlaub lag nun hinter uns und hier trennten sich zum ersten Mal seit fast 3 Wochen wieder unsere Wege. Für mich ging's zurück nach Mainz, für die Eltern und Basti noch mit der LH170 nach Berlin.

Zum Abschluss noch ein paar interessante Zahlen und Infos:
  • 4607 km gefahrene Wegstrecke (242km pro Tag im Durchschnitt)
  • 87 Stunden im Auto verbracht (4,5h pro Tag im Durchschnitt)
  • 431,125 Liter getankt bzw. verfahren (ca. 9,36 Liter pro 100 km) 
  • 18 Übernachtungen in 11 verschiedenen Unterkünften 
  • Das beste Essen? Die tollste Unterkunft? Der schönste Tag? Man kann es wirklich nicht sagen - zu einzigartig, charmant und unterschiedlich, um wirklich ein Ranking aufstellen zu können.

Was bleibt? Nun, dieser Blog und viele schöne Erinnerungen, die hoffentlich nie verfliegen werden. Wir hatten eine grandiose und sehr harmonische Zeit, sodass ich mich schon jetzt auf den nächsten Familien Trip freue :-) Bis ganz bald!

Wein³: Stellenbosch & Co

Am Sonntag folgten wir den Ruf der Weinberge: bei gemütlichem Sonnenschein und gutem Wetter planten wir eine Tour durch das berühmte Hinterland von Kapstadt. Denn das Westkap besticht nicht nur durch Kapstadt und dem anliegenden Tafelberg. Berühmte Weinorte wie Stellenbosch, Paarl und Franschhoek sind nur eine Stunde Autofahrt entfernt.

 Die Ausgangslage: Stellenbosch und Umgebung - eine riesige Auswahl

Und die Empfehlungen unserer Unterkunft

Wir rollten das Feld von hinten auf: das erste Wine Tasting nahmen wir

 Erste Weinverkostung

 Ein paar interessante Infos

 Und natürlich ein paar historische Hintergründe

 Wunderschön im Grünen gelegen

 Leopard’s Leap: zu voll man konnte nicht richtig draußen sitzen

 Aber hier hat es uns wieder gefallen: Im Maison 

 Kein Tasting, einfach nur Weißwein und Sonne

 Auch so ein Träumchen

 Boschendal: riesiges Anwesen mit viel Platz, Shops und Verkauf

 Man kann seine Decke einfach mitbringen und sich hinlegen und Wein verköstigen

 Im eigenen Garten des Anwesens

 Tolle Natur

 Auch hier...



 Hier bekamen wir auch was zu Essen: Im The Big Easy

 Übrigens: in dieser Sport Akademie in Stellenbosch trainieren unsere deutschen Olympioniken für die Wettkämpfe bei idealen Bedingungen

 Fantastisch

 Tomatensuppe...

Filet mit Sößchen

CT Woodstock | Constantia Vineyards

Juhu! Die zweite Nacht in Kapstadt lief wesentlich besser als die erste. Und das lag nicht daran, dass wir vom Tafelberg und dem Vortag mit dem Abstieg so erschöpft waren - nein, wir beschlossen, trotz fehlender Klimaanlage die Fenster geschlossen zu halten und uns auf unseren Lüfter im Zimmer zu verlassen. Das funktionierte tatsächlich viel besser; keine einzige Mücke im Zimmer und zumindest die Kinder konnten durchschlafen.

Es war Samstag in Kapstadt und ein echter Insider Tipp stand auf dem Programm: die Old Biscuit Mill im hippen Stadtteil Woodstock öffnet jeden Samstag von 9:00 bis 14:00 und beherbergt einen angeblich fantastischen Food Market. So instruierte uns schon Gary, unser Herbergsvater im schönen Wilderness, dass man dort unbedingt hin müsste. Nunja, spätestens als Mum meinte: "Kenne ich! Stand auch im Marco Polo als Tipp!" hätte klar sein müssen, dass da nichts Insider mehr sein könnte. Wir versuchten trotzdem unser Glück. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt und Stopps beim neuen Fußball Stadion und dem "Green Point", einem schönen Park am Wasser mit Leuchtturm, stürmten wir hungrig den Markt.

 Der Green Point Park - in Teilen auch ein Golfplatz

 
Der Leuchtturm

Und ein Paar Infos...

Los geht's in der alten Keksfabrik

Leider traten unsere Befürchtungen ein: es war total überlaufen, Menschenmassen überall. Der Markt ist ziemlich groß und besteht aus mehreren Abschnitten. Nach einer Zeit fanden wir den für uns wichtigsten, dem Essensteil. Leider war es hier am auch am vollsten...so richtig hatte keiner mehr Lust auf Essen, die Menschen drückten sich an den Ständen vorbei und überall Schlangen. Somit gab's für uns nur die üblichen Einkäufe: Honig und Wein :-)

 Der Eingangsbereich - sehr voll alles

 Der Essensbereich, schön überdacht an einem heißen Samstag

 Dafür gab's aber auch ein Wein zum Entspannen

Danach ging es schon leicht hungrig in den Nachmittagsteil des Tages. Wir wollten die Gegend hinter dem Tafelberg rund um Constantia erkunden. Viele Weingüter und eine schöne Landschaft prägen auch hier den Anblick. Das Wetter spielte natürlich mit und so kehrten wir im Constantin Glenn ein. Samstagnachmittag, perfektes Wetter und unmittelbar in der Nähe von Kapstadt - ja, es war mal wieder voll und wir mussten auf einen Tisch warten. Das Warten hatte sich aber gelohnt! Basti machte eine Verkostung mit, der Rest bekam leckeren Weißwein und natürlich gab's auch wieder zwei gemischte und leichte Platten. Vorzüglich!

 Wer ahnt was das ist?

 Die Toiletten vom Beau Constantia - da kann man sich schon mal Zeit lassen

 Wir müssten aber wieder los - kein Platz für uns

 Dafür aber im Constantia Glenn

Für den Rückweg nach Kapstadt nahmen wir noch einen weiteren Schmankerl mit. Der Chapmans Peak Drive, einem 9km langen Abschnitt einer Küstenstraße südlich von Kapstadt, besticht durch viele Haltestellen sowie einem phänomenalen Blick auf Berge und Wasser.

 Einfach mal wirken lassen...

 Träumchen

 Schick

 Die Straße wurde frei gesprengt - daher ist Obacht geboten und auch ein Eintritt von 42 Rand

Zurück in der Unterkunft bereiteten wir uns auf den Abend vor: kurze Ruhepause und mit Taxi ging es zur Waterfront, einem weiteren Sightseeing Highlight in Kapstadt, wo sich natürlich nur Touris tummelten. Viele Restaurants laden allerdings bei einem schönen Flair und dem Tafelberg im Hintergrund zum Flanieren ein. Wir speisten im Sevruga und das Meinungsbild war innerhalb der Familie durchaus heterogen. Für Mum war es "das bisher beste Essen mit so vielen tollen Geschmäckern auf dem Teller", mein Lamm hingegen war viel zu durch und Basti und Paps waren auch nicht so glücklich - dafür hatten wir die beiden Abende zuvor einen Volltreffer gelandet, besser kann es irgendwann auch nicht werden. Die Kinder wurden heute auch von den Eltern eingeladen - vielen Dank noch einmal!

 Die Waterfront mit markantem Riesenrad und natürlich dem Tafelberg

 Und hier auch mit Teilen der Familie

Und das Kunstwerk von Mum - der Teller war wohlgemerkt noch am vollsten von allen