Dienstag, 31. Januar 2017

Krüger Nationalpark II

Von der letzten Nacht sprechen wir nicht. Wir schauen nun nur noch nach vorne.

Unsere Eltern holen uns nach deutscher Pünktlichkeit um Punkt 7 von unserer Hütte ab und wir sind zum Hauptparkplatz wo wir unsere Kühlbox mit Eiswürfeln und Getränken füllen wollen. Zudem gibt’s nen "Kaffe" Becher und nen tolles Sandwich auf der Hand. So kann der Tag starten.  Es hat am Morgen geregnet, so wurden aus den gestrigen 36°C heute nur noch maximal 28°C.

"Kaffe" mit Plastik Sandwich
Ca. halb acht verließen wir das Olifants Camp, ein neuer Tag im Park mit spannenden Abenteuern, wilden freilaufenden Tieren und der Suche nach den Big Five. Die Route stand ungefähr fest, wir hatten uns erkundigt wo Leo´s und Löwen gesichtet wurden und wollten auch da hin!!!!

Wo wurde heute was gesehen??? Die Punkte markieren die Sichtungen
Jeder hatte im Fahrzeug seinen für Ihn zugewiesenen Suchbereich (rechts hinten: rechts, links hinten: links,….) was auch zeitweise zu Nackenverspannungen von einzelnen Teilnehmern führte, aber wer was sehen will, muss auch auf der Pirsch sein. So ging es Haupt- und Nebenstraßen Richtung Süden entlang und wir haben wieder viele neue tolle Eindrücke von der Natur und den Tieren gewinnen können. Leider kommt auf den beigefügten Fotos nur die Hälfte dieser unglaublichen Schönheit rüber. Ungefährer Reiseverlauf von Norden nach Süden: Camp Olifants – Camp Satara - Aussichtspunkt Tshowane – Endziel Lower Sabie Camp.

Die ersten Löwen Selfies wurden geschossen, und auch wenn wir wie viele andere Touristen keine Profifotoausrüstung hatten mit 40cm Objektiven, gelang uns ein Schnappschuss mit Smartphone und Fernglas davor ;-) Gewusst wie sag ich dazu nur. Die Löwin ließe es sich aber nicht nehmen, aus ihrem Schlafplatz zu kommen, und hinter uns die Straße zu überqueren, also Fenster und Türen geschlossen halten.
Löwen-Selfie: man muss aber schon genau hinsehen
Wir erblickten unser erstes Spitzhornnaßhorn, ein äußerst seltenes Exemplar im Krüger Nationalpark und mit der Löwin konnten wir unsere Quote auf 4/5 erhöhen. Nur der Leopard blieb bisher aus. Aber wir sind ja noch lange nicht am Ende unserer Geduld und hielten gespannt Ausschau. Ständige Stopps säumten unseren Weg an denen wir ihn dann mit dem Blick durchs Fernglas feststellten, doch nur einen Stein/Busch oder umgefallenen Baum erhascht zu haben. Aber wir wurden auch belohnt, riesige Zebra Herden, um die 300-500 Tiere, mehrere hunderte Impalas, unzählige Giraffen und Elefanten wurden bewundert und auf Foto festgehalten.

Das erste Spitzmaul-Rhino im Krüger
Smartphone/Fernglas Foto: Wahnsinn!
Die Löwin

Gemächlich schreitet Sie auf uns zu
Die Natur und Schönheit der freilaufenden Tiere ist immer erwähnens- und besuchenswert. So verstrich der Tag und als wir erschöpft um halb sechs unser Lower Sabie Camp erreichten, staunten wir nicht schlecht. Erik hatte ja teuerste Kategorie gebucht, als wieder Lodges (Bungalows) in vorderster Front des Sabie Rivers, diesmal mit allem was man braucht und sich wünscht. Nach einer kurzen Auffrischung ging´s dann wieder zum Mexikaner, diesmal mit einigen Enttäuschungen weniger auf den Tellern. (Die hatten wir glaube ich am Vortag alle schon bestellt). Wieder ein herrlicher Blick auf den Fluss, und so konnten wir zum Sonnenuntergang noch die Tiere am Ufer erspähen.

Eli ganz nah
Elis weit und breit
Heute geht es früh ins Bett, Erik und ich machen morgen zu zweit noch einen Morning Drive – eine geführte Safari Tour mit Guide und Bus durch den Bush. Leider gab es nur noch für uns beide freie Plätze, so mussten Mum und Dad leider zurückbleiben und ausschlafen, wobei ich glaube, dass Sie es genossen haben. Treffpunkt morgen 03:45Uhr auf dem Parkplatz……wieder kein Schlaf.

Krüger wie er leibt und lebt... Natur und sattes Grün um diese Jahreszeit
Wer erkennt das Tier?
Crocos auf der Sandbank
Das doch mal nen Unterschied zu gestern. Bastian ist glücklich
Überall und nirgendwo
Lower Sabie M&B Mexikaner Abendmahl
Auf der Suche nach den Tieren
Links Erik und Bastian, rechts Mum und Dad, herrlich
Tolle Küche und ein ungenutzter Kartenspieltisch

Krüger Nationalpark I


Bzw. könnte es auch in der BZ heißen: Vater rettet seine Familie vor Elefantenattacke!

Nach der gestrigen kurzen Nacht im Bushveld Terrace (4 Sterne) haben wir uns zu früher Stunde zum Frühstück eingefunden. Und ja, wir waren die Ersten am Buffet, was uns auch die besten Plätze auf der Terrasse einbrachte. Jaja, der frühe Vogel…
Nach ein paar leckeren Omeletts und Spiegeleiern haben wir wieder unsere Sachen gepackt, die Kühlbox gefüllt, Koffer verstaut und das Fahrzeug startklar gemacht. Langsam kehrt wieder die Routine ein, aus den USA bekannt.
Vor dem Eingang zum Nationalpark, unsere bescheidene Unterkunft. Wir beim Frühstück

Unser Pool, für den wir leider mal wieder keine Zeit hatten
Der Eingang zum Park: wie ein Grenzübergang


Der Krüger-Nationalpark (englisch Kruger National Park) ist das größte Wildschutzgebiet Südafrikas. Er liegt im Nordosten des Landes in der Landschaft des Lowveld auf dem Gebiet der Provinz Limpopo sowie des östlichen Abschnitts von Mpumalanga. Seine Fläche erstreckt sich vom Crocodile-River im Süden bis zum Limpopo, dem Grenzfluss zu Simbabwe, im Norden. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 350 km, in Ost-West-Richtung ist der Park durchschnittlich 54 km breit und umfasst eine Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern (so groß wie Hessen). Damit gehört er zu den größten Nationalparks in Afrika.
  
Zum Ende des 19.Jahrhunderts war ein großer Teil des Wildbestandes der Region durch willkürliches Jagen ausgerottet worden. Das Sabi Wildreservat (1898) und Singwisi Wildreservat (1903) wurden zu Wildschutzgebieten erklärt, um den Prozess der Ausrottung zu bremsen. Der Krüger Nationalpark wurde offiziell 1926 gegründet und die Reservate zusammengelegt. Die Gründung des Reservats hatte das Ziel die wilden Tiere zu schützen, aber sie führte auch zu Zwangsumsiedlungen der dort lebenden Menschen. Heute spielt Krüger eine wichtige Naturschutzrolle, aber der Park hat auch eine bedeutende wirtschaftliche Komponente. Er schafft zahlreiche Arbeitsplätze und der Tourismus bringt viel Geld in die Region.

Nachdem wir den Eingang zum Krüger Nationalpark am östlichen Phalaborwa Gate hinter uns gelassen haben, bewaffnet mit unseren deutschen Broschüren, Detailbeschreibungen und Karten, die es für einen kleinen Obolus an der Rezeption zu kaufen gibt, geht es heute auf die Suche nach den “BIG 5“ des Tierreichs. Leopard, Löwe, Nashorn, Büffel und Elefant! Von links (sehr sehr selten zu erblicken) nach rechts (alle 5-10min) geordnet. Wir haben uns vorab eine Route ausgesucht, auf den Nebenstraßen erhoffen wir uns mehr Tiere und weniger Touristen. Vorab, wir haben generell festgestellt, dass nur wenige Touries unterwegs sind und man auch die Touriestrecken abfahren kann und dennoch sehr sehr ungestört ist. Und wir wurden natürlich nicht enttäuscht, nach 5min haben wir die ersten Warzenschweine erblickt und weitere 3min später passierten 3 Giraffen unsere Straße.

Unsere erste Giraffe

Mum auf der Pirsch und voll dabei

Der nächste Erfolg
So ging es dann mit unserem SUV, Ferngläsern und 8 wissbegierigen Augen durch den Park. Nach einer einstündigen Fahrt und unzähligen Erkundungen entdecken wir am Straßenrand eine kleine Elefantenherde, herrlich anzusehen, edle Tiere ca. 10 Stück mit Kindern und Bullen. Wir hielten auf der Straße und bewunderten die riesigen Tiere.
Allerdings muss man immer in Acht sein vor den Tieren. Vor allem wenn Sie Ihre Kinder beschützen wollen und man Ihre Komfortzone verletzt, was wir dann auch zu spüren bekamen. Vater, der ja auch der heutige Fahrer des SUV´s war, drückte auf einmal das Gaspedal in den Boden und wir vollzogen einen klasse Kavalierstart. Was war passiert? Der Bulle hatte sich von der Herde entfernt und stampfte, seine Hörner schwingend  auf uns zu. Ca. 5m hinter unserem Fahrzeug bemerkte Dad den wütenden Bullen im Rückspiegel und trat aufs Gaspedal und rettete das Fahrzeug vor Schäden und uns vor weiß ich was! Danke Vater.

Landschaftlich schon sehr beeindruckend
Die Stimmung ist hervorragend!
Zebras


Siehe da: ein weiterer der Big Five - Büffel!

Wer weiß wo diese Mülltonne herkommt?
Nach dieser Aufregung waren unsere Sinne geschärft, auch in den tollen Tieren immer eine kleine Gefahr zu sehen.
Wir fuhren weiter, und bewunderten die Natur, die grünen Pflanzen, Berge und vor allem Tiere. Immer auf der Suche nach den Big Five. Aber auch andere Tiere hat der Park zu bieten, die wir hier unbedingt erwähnen wollen,
Zebras, Streifengnus, Giraffen, Nilpferde, Impalas, Njalas, Kudus, Affen und hunderte von Vogelarten mal klein und bunt, mal groß und ästhetisch.
Ca. halb sechs erreichten wir unser Camp Olifants. Der Krüger Nationalpark beinhaltet 15 Camps, auf dem riesigen Areal verteilt, eingezäunt mit Elektrozaun und Wächtern bewacht, mit Unterkünften, kleinen Lodges, Restaurant und Shop mit allem was das Herz begehrt.
Was irgendwie nicht ins Bild passt ist das Restaurant im Camp, eine Kette M&B – Mexikaner. Also Enchiladas, Tacos und klassische Quesidilas. Zur Freude unserer Eltern, es gab “das komische grüne Zeug“. Belohnt wurden wir mit einem fantastischen Platz in erster Reihe und Ausblick soweit das Auge/Fernglas reicht.

Kurz vor der Ankunft im Camp: Aussichtspunkt beim Olifants Fluss


Eine Herde Impalas

Bunte Vögel...

Kurzer Stopp zum Olifants River!

Eine Belehrung

Auf dem Weg zum Camp
Wir haben 2 kleine Hütten gebucht wobei eine davon neueren Standard hatte, mit riesigen Terassenfenstern  gen Osten ausgerichtet und einen noch fantastischeren Blick auf den Olifants River. So wird man im Bett von einem Sonnenaufgang geweckt und die Sonnenstrahlen spiegeln sich im Flussbett. Einfach unglaublich schön.
Erik und ich hatten leider das komplette Gegenteil. Eine Hütte, ein/zwei Reihen nach hinten gerückt und nicht renoviert/saniert oder ähnliches seit Entstehungsgeschichte. Ich einigte mich schnell mit Erik, dass dies die widerlichste, tierreichste und dreckigste Unterkunft in unserem Leben war. Aber da mussten wir durch. Plan war einfach, bei den Eltern aufhalten so lange es geht, viel Alkohol und nur zum Schlafen die Hütte betreten. Natürlich offenbarte sich ein riesiges Getier (Durchmesser 7cm) unter der Bettdecke und unter dem Bett hörte man die Spinnen Insekten verspeisen.
Aber auch dieses Abenteuer meistern wir!

Sehr interessant: die Belehrung im Notfall, insbesondere bei Überfallen, Raub & Co
Die Hütte der Kinder
Ausblick auf den Fluss von Mum und Dad